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Time to Shine! - Content Creator Interview mit Sinten de Marth

In der heutigen Ausgabe von Creator Spotlight möchte ich einen Zeichner begrüßen, der mich schon vor vielen Jahren in seinen Bann gezogen hat. Ich bin froh, diese Chance bekommen zu haben!


Creator Infos:




Pix: Hallo Sinten de Marth! Freut mich, dass du Zeit hattest. Am besten wir legen gleich los!

Wie lange bist du schon im Geschäft?


Sinten: Geschäft ist so ein hochtrabendes Wort wenn man als Künstler doch eher versucht zu Überleben anstatt zu Leben. Aber ich zeichne seit 2005 aktiv mit der Intension besser zu werden. Aber erst ab 2010 hatte ich das Gefühl wirklich für mich etwas erreicht zu haben.


P: 16 Jahre ist schon wirklich eine lange Zeit, zumindest für Internetverhältnisse. Ich erinnere mich noch damals 2008 - 2010 müsste das erste Mal gewesen sein, dass ich deine Bilder auf Animexx gesehen habe. Ich war vom Coloring und Stil hin und weg! Ok, genug Fan Girl Modus!

Es ist wirklich schön, dass du immer noch mit Herz bei der Sache bist!

Apropos Herz, was hat deinen Einstieg in die NSFW Welt ausgelöst?


S: Davon abgesehen dass ich damals ein Teenie in der Pubertät war, wo halt die typischen Hormone hochkochen, habe ich tatsächlich früh erkannt dass Anatomie eine absolute Grundvoraussetzung für das Zeichnen von Figuren ist. Aber anstatt langweilige Anatomiestudien zu machen widmete ich mich schnell meiner Nackedeis. Ich wollte Bilder erschaffen die einerseits Anatomisch zufriedenstellend sind aber auch durch eben diese Kenntnisse eine Geschichte erzählt. Ich hatte nie Interesse an NSFW nur aufgrund der Pornografie. Ich versuchte stets etwas mehr daraus zu machen. Es sollte selbstverständlich erregen, gelegentlich auch schockieren oder gar entsetzten, aber in erster Linie ging es mir stets um die Ästhetik meiner dargestellten Charaktere. Ich liebe den weiblichen Körper und entsprechend setze ich diesen auch immer bestmöglich in Szene, denn dieser ist weit mehr als nur sexuell anziehend.


P: Ziemlich clever, einfach das Trockene mit dem Interessanten verbinden und daraus das bestmögliche Ergebnis machen, sowohl als Bild und auch als Lernerfolg. Das Ergebnis überzeugt! Damit hast du offensichtlich ziemlich schnell deinen eigenen Stil gefunden, den du über die Jahre perfektioniert hast.

Hast du den Weg, den du mit deiner Kunst beschritten hast, je bereut?


S: Ja, ehrlich gesagt habe ich die stets gehabt. Ich sah mich aber nie in der Lage eine vernünftige Karriere damit zu starten. Auch wenn die Kunst das einzige ist wofür ich brenne, und das Leben mir nicht viel gibt außer Hindernisse, gehe ich meinen Weg und erfreue mich einfach an den Menschen die mich unterstützen und mich motivieren weiter zu machen.


P: An der Stelle ist es immer schwer zu sagen, was eine vernünftige Karriere ist, gerade wenn man bedenkt wie viele Künstler erst nach ihrem Tod erfolgreich wurden. Da ist es umso wichtiger, dass du die Zeit und den weg einfach genießt und es freut mich, dass du deinen Groove gefunden hast.

Hast du dir da bestimmte Vorbilder gegriffen?


S: Inspirationen gab es immer mal wieder welche. Von Bildern die ich im Internet entdeckte, oder einfach Stile die mir besonders gefielen. Gelegentlich auch einfach nur Emotionen die vermittelt wurden. All das vermengte sich in meiner Kreativität und erzeugt das was ich wohl meinen Stil nenne. Ein wichtiges Vorbild war Ingo Kuczera, ein Künstler dem ich im Rahmen meines Schulpraktikums im Jahr 2004 kennenlernte. Allerdings verstarb er aufgrund Suizids mit 40 Jahren. Damals war ich 16 Jahre alt und jetzt bin ich 33 und je näher ich seinen erreichten Alter komme, desto mehr verstehe ich seine Gefühle. Er hatte nie wirklich Fuß fassen können, fühlte sich nicht anerkannt, oder gewürdigt genug - zumindest war das der Eindruck den ich von Ihm hatte. So wie er sprach, sich ausdrückte und bewegte. Sicher kenne ich nicht alle Gründe, vieles wird stets ein Geheimnis bleiben. Aber ich erkenne nun die Parallelen.

Seine Kunst war mehr surrealer Natur, etwas womit ich wirklich wenig anfangen kann, aber als Mensch lehrte er mir viel. Ein teil seiner Art färbte an mich ab. Die Herangehensweise an die Bilder... Dass eben Bilder mehr erzählen können als nur das was man sieht. Auch war er kein großer Freund von Manga , die Kunstform die ich seit jeher praktiziere, aber er sagte damals genau das und dass er aber überzeugt ist dass ich es schaffe und er sich meine Werke kaufen wird. Natürlich ist dies nicht geschehen aber nichts desto trotz gaben mir seine Worte halt und ich wurde zu dem Menschen der ich Heute bin.


P: Du lässt dich also von allerlei Gefühlen, Bildern und Stimmungen anregen? Ich denke deshalb kommt mir bei deinen Werken vieles so vertraut, aber auch gänzlich neu vor. Ein irres Gefühl!

Es ist wirklich furchtbar, dass Herr Kuczera sich das Leben genommen hat. Auch wenn man die genauen Umstände nicht kennt, so scheint er ein inspirierender Mensch gewesen zu sein und das zeigt, dass er einen Platz in dieser Welt hatte.

Viele Menschen kämpfen mit diesen dunklen Gedanken, oft allein und das ist wirklich ein Jammer. Ich hoffe du denkst immer daran, dass auch du Menschen bewegst, sollten dich jemals solche Gefühle einholen!

Hast du diesbezüglich irgendwelche Ängste?


S: Da gibt es vieles. Ich glaub meine größte Sorge ist es zurzeit für immer allein zu bleiben. Denn ich tendiere dazu Leute dir mir viel bedeuten zu verlieren. Sei es durch Streitigkeiten oder durch das ableben dieser. Diese Trauer und die verlustangst lähmt mich sehr oft und es dauert Zeit bis ich sowas überwinde.


P: Das kann ich zum Teil wirklich gut nachvollziehen. Mit guten Ratschlägen ist es da auch nicht getan, aber ich weiß, dass reden und zuhören enorm viel Last von den Schultern nehmen kann. Mir wurde mal gesagt, man ist nie wirklich allein und das hat tatsächlich ein wenig geholfen.

Gibt es denn auf deiner Reise bestimmte Ziele, die du dir gesetzt hast?


S: Ich hab aufgehört mir wirkliche Ziele zu setzen, ich möchte einfach genießen was ich tue und damit andere erfreuen. Je mehr Ziele man sich setzt, desto enttäuschter ist man nur, wenn diese nie erreicht werden. Das einzige Ziel was ich jedoch stets vor Augen habe, ist das Zeichnen meines eigenen Mangas. Auch wenn die Ideen schon viele Jahre alt sind, eines Tages werde ich diese umsetzen.


P: Wer sagt, dass der Weg nicht das Ziel sein kann? Gefällt mir! Den Manga würde ich dir vermutlich bei Release aus der Hand reißen, allein für die Illustrationen! Bitte lass mich nicht warten...

Wie sehen deine Hobbies Abseits der Kunst aus?


S: Ich rede gern mit meinen Freundin, zocke Videospiele oder schaue gern Filme. Ich liebe Horror- und Trashfilme. Bei letzteren Frage ich mich nur immer oft warum ich mir das antue aber manchmal muss man wohl einfach Scheiße konsumieren um zu erkennen wie gut dagegen eine Praline schmeckt.


P: Nur schade, dass die Unterhaltungsbranche heutzutage mehr Scheiße als Pralinen produziert, nicht wahr? Ich bin wirklich erstaunt wie viele Kreative due gleichen oder ähnliche Hobbies pflegen. Wir sind da was auf der Spur!

Bist du ein Haustiermensch oder generell Tierliebhaber?


S: Ich hatte damals mit 10 Jahren eine schwarze Katze bekommen, sie war 3 Monate zuvor geboren und hieß Vicky aber sie verstarb dann knapp 20 Jahre später aufgrund von einen Tumor - Ich ließ sie schweren Herzens einschläfern aber ich wollte ihr das Leid einfach ersparen . Nachdem ich Sie zu grabe trug und beerdigte habe ich keine neuen Haustiere gehabt. Wollte sie nach 20 Jahren nicht einfach ersetzen. Sowas macht man irgendwie nicht, zumindest fühlt sich das in meiner Moralvorstellung falsch an. Ich erinnere mich außerdem dass ich als ich ganz klein war, meine Eltern einen Wellensittich hatten. Aber keine Ahnung was mit dem geschah und wie der hieß. Das einzige woran ich mich erinnere ist dass der Gelb war. Ich sollte echt mal nachfragen ob der einen Namen hatte...


P: Na hoffentlich kommt nicht heraus, dass er Tweety hieß, schrecklich unkreativ für diese Art von Vogel, haha.

Auch bei deiner Katze kann ich gut mitfühlen. Auch wenn 20 ein hohes Alter ist, umso schwerer fällt das Loslassen, gerade wenn ein Tumor der Grund ist. Ich wette sie war eine gute Freundin.

Du bist aber nicht zufällig eine Naschkatze?


S: Ich esse alles was bei Drei nicht auf dem Baum ist. Außer Grießbrei und Milchreis.


P: Oh je, lass mich nur mal kurz in die Küche und alles außer Grießbrei und Milchreis in sichere Entfernung bringen, einen Moment!

Ok, gut dass ich meine Jogging Shorts bereits an hatte!

Und wie kleidet sich der Herr sonst? Bequem oder stylisch?


S: Wohl eher erstes. das passt ganz gut zu einen modischen Katastrophenfall wie mich.


P: *nervöser Blick zum Kleiderschrank*

Ein Bruder im Polyester, hahaha. Lieber ein anderes Thema.

Was macht dich richtig glücklich?


S: Wenn man merkt dass man für jemanden wichtig ist oder dass man Jemanden sein Leben positiv beeinflusst hat. Sei es dass man diese Person inspirierte oder einfach zum Lachen brachte. Es sind die kleinen Dinge die mir ein Lächeln schenken.


P: Dann lass mich dir ein bisschen Freude schenken! Immerhin hast du mich damals inspiriert und deshalb sitzen wir jetzt beide hier und führen dieses nette Gespräch. Der Kreis schließt sich, oder so ähnlich!

Leider gibt es im Gegenzug immer Dinge die einen auf die Palme bringen und die wären?


S: Es gibt vieles wo ich mich aufregen könnte. Aber ich glaube das was mich am meisten aufregt sind Menschen die nicht mehr selber denken und nur noch Trends nachlaufen und sich Unsinnigkeiten anderer einpflanzen lassen. Diese Anfeindung an allen Fronten und der immer mehr wachsende Wettbewerb der Menschen macht einfach nur Krank. Und irgendwie hab ich oft das Gefühl dass sich das auch nicht ändern wird.


P: Völlig deiner Meinung! Aber noch nicht die Flinte ins Korn werfen! Ohne viel Selbstbeweihräucherung möchte ich anmerken, dass wir versuchen mit diesem Magazin ein gigantisches Collaborationsprojekt aufzubauen und genau diesem Verhalten entgegenzuwirken. Und mit deiner Hilfe sind wir wieder einen Schritt weiter!

Mit wem würdest du eigentlich gern mal zusammenarbeiten?


S: Ich weis tatsächlich niemanden mit dem ich zusammenarbeiten würde. Nicht weil mir jemand nicht gut genug wäre, sondern eher weil ich mir einrede kein all zu guter Teamspieler zu sein. Davon abgesehen glaube aber, mir muss einfach jemand sympathisch sein damit ich mich in einer Zusammenarbeit wohl fühle denn ohne Spaß ist sowas eh fruchtlos.


P: Klar, die Chemie sollte in der Regel schon stimmen. Deswegen glaub ich nicht so recht, dass du kein guter Teamspieler bist, es fehlt nur die richtige Person und der Spaß kommt von ganz allein!

Für zwischendurch, wo können die netten Leute da draußen dich supporten?


S: Meine Arbeiten präsentiere ich primär nur noch auf meinen privaten Discord, dieser steht offen für jeden der sich für meine Arbeit interessiert. Ansonsten biete ich noch außenstehende Plattformen wie FB, Twitter und Twitch an. Ich habe noch viele weitere Plattformen wo ich vertreten bin, aber das wären die wichtigsten. Würde mich natürlich über jeden Zuwachs sehr freuen.


P: Ihr habt es gehört meine kleinen Mümmler, Zeit dass wir uns ein wenig multiplizieren!

Und genau da führt uns das nächste Thema hin, Liebe, Romantik, Blut, Schweiß und andere Körperflüssigkeiten.

Aber fangen wir mal harmlos an, wie stellst du dir das erste Date vor?


S: Ich bin glaube ein etwas altmodischer Romantiker. Döner bei Mondschein und am Ende romantisch während Netflix&Chill hackbesoffen wegpennen.


P: Der Klassiker, hach das waren immer die entspanntesten Dates. Keine engen Klamotten, kein vornehmes Restaurant. Einfach lümmeln und genießen!

Und was wird gespielt wenn man Netflix durch hat? *zwinker zwinker*


S: Ich denke meine NSFW Bilder erzählen mehr über mich als ich hier schreiben kann. *lacht*


P: Dann lassen wir die Kunst für sich sprechen!

Deine Abturner sind dann folglich?


S: Dummheit... Ich mag intelligente aber bodenständige Menschen mit einen ehrlichen Humor.


P: Oh ha, so einen Fall kenn ich leider auch. Anfangs lustig, aber auf Dauer zu anstrengend.

Und gibt es etwas, dass du schon immer ausprobieren wolltest?


S: Ich glaub da gibt es vieles. So vieles dass mir spontan gar nichts genaues einfällt.


P: Halb so wild, wir kommen bestimmt mal drauf zurück, haha!

Ok, nun widmen wir uns deiner Arbeit als Künstler. Erzähl uns wie aus Peter Parker Sinten de Marth wurde!


S: Ich denke wie jeder Künstler beginnt man mit der Vorstellung dass man wohl irgendwann mal sowas Zeichnen möchte wie die Bilder im Fernsehen. Zumindest war das damals mein Gedanke und seitdem hatte ich immer dieses Gefühl weiterzumachen zu müssen. Meine Tante schenkte mir damals dieses eine ominöse „Blaue Manga-zeichnen-Buch“ . Viele in meinen Alter werden das wahrscheinlich kennen. Ab da an zeichnete ich, und als ich irgendwann meine halbnackten Figuren die ich zeichnete rumliegen ließ und meine Eltern das sahen, meinte mein Vater nur „Na immerhin ist er nicht schwul“. Heutzutage wohl ein Aufschrei für alle Gestalten des Internets, aber für mich immer noch eine großartige Aussage meines alten Herren.


P: Das von Katy Coope? Dieses Buch hat zu viele entjungfert, haha!

Meine Eltern wissen bis heute nicht, was ich im Internet treibe, umso besser dass deine damit so gut umgehen.

Arbeitest du lieber digital oder analog?


S: Damals arbeitete ich sehr gern traditionell, also im diesem Falle analog. Aber im laufe der Zeit wo ich immer mehr auf mich selbst gestellt war empfand ich es als günstiger auf digitales umzusteigen. Nicht zuletzt weil es dass Medium ist was ich brauchte um wahrlich meinen Stil voranzubringen. Traditionelle Farben und Papiere haben ihre Grenzen. Papier kann ermüden und analoge Farben haben einen gewissen Faktor der Willkür in sich. Diese Faktoren brauchte und wollte ich nicht in meiner Kunst haben.


P: Der Kosten- und Platzfaktor haben mich damals zum Digitalen bewegt, aber diese Kontrolle über Farbe und Werkzeug, absolutes Plus!

Und welche Tools nutzt du?


S: Ich zeichne am liebsten in SAI 2. Damals noch SAI 1 aber ich brauchte mehr Ebenen. 500 waren nicht mehr genug.


P: Es gab SAI 1? Moment ÜBER 500 EBENEN? Wie findet man sich da zurecht? Sind die beschriftet? Mein Gehirn muss rebooten...

Hast du in der Zwischenzeit ein paar Tipps für Newcomer?


S: Lasst euch nicht entmutigen und lernt zuerst die Basics. Das wird euch helfen später nicht gegen eine Wand zu rennen. Damit meine ich Anatomie, Perspektive und Darstellung von Emotionen und Körperhaltung.


P: Dem kann ich nur zustimmen, lernt eure Basics! Auch wenn es manchmal hart ist und kein neues Meisterwerk entsteht, wird es euch auf weite Sicht helfen.

Und damit zur letzten Frage, auf was dürfen wir uns Zukunft von dir freuen?


S: Aktuell bin ich dabei mein Standbein zu festigen indem ich versuche eine kleine Community aufzubauen. Etwas was ich nie ernsthaft in Betracht gezogen habe. Aber momentan ist alles in so viele Fragmente aufgesplittet dass ich damit unmöglich weitermachen kann. Aber darüber hinaus habe ich recht viele Ideen die ich zeichnen möchte. Es wird sich zeigen worauf es hinauslaufen wird.


P: Viele Ideen bedeutet viel Content auf den wir uns also freuen dürfen und dann gibt es ja immer noch den Manga! Wir bleiben auf jeden Fall dran und halten euch auf dem Laufenden!


Dann möchte ich nochmal herzlich bei Sinten de Marth bedanken, dass du dir die Zeit genommen hast und uns einen kleinen Einblick in dein Leben und deine Gedanken gewährt hast. Ich wünsche dir erstmal alles Gute für die Zukunft und hoffe, dass wir dich bald wieder im Magazin zu sehen bekommen!



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